Quarkknödel mit Rhabarberkompott

Hmmm, tückischer Frühling... Da ist es einen Tag lang so richtig, richtig schön warm und sonnig, und voller Freude würdigt man endlich den Wintermantel, den Schal und die Stiefel keines Blickes mehr, sondern schlüpft in ein dünnes Jäckchen und in Ballerinas. Und Zack! - am nächsten Tag, wir tragen natürlich immer noch Röckchen, Jäckchen, Ballerinas, schlagen die letzten Züge des Winters noch mal zu und es ist wieder empfindlich kalt. Das Resultat kann man heute bei mir erleben... die Nase läuft, der Hals kratzt, der Kopf ist matt. Neben Tee, Vitaminen und Schlaf hilft gegen die erste (und hoffentlich einzige!) Frühlingserkältung dieses Jahres natürlich auch ein leckeres Essen :-)


Und als kleiner Seelentröster durfte es dann heute auch gleich mal ein üppiges süßes Mittagessen sein. Gefunden habe ich es in Österreich vegetarisch, in dem ich zwar in den letzten Monaten schon viel geblättert, aus dem ich aber tatsächlich bisher noch nichts gekocht habe. Das sollte sich ändern, denn die Quarkknödel (im Original Topfenknödel) mit knusprigen Zimtbröseln und Rhabarberkompott waren ein richtiger Knaller! Insbesondere in Hinblick auf das Rhabarberkompott komme ich gerade aus dem Schwärmen gar nicht heraus, denn die Herangehensweise ist eine ganz andere, als ich sie bisher kannte... Bisher kam bei meinem Rhabarberkompott leider meist ein zwar leckerer, aber zerkochter, matschiger und unappetitlich aussehender Rhabarber-Brei heraus. Hier hingegen wird erst ein Sud aus den Rhabarberschalen mit Himbeeren, Vanille, Zucker und Weißwein gekocht und in den durch ein Sieb gegossenen Sud kommen anschließend die Rhabarberstücke, werden nur einmal kurz aufgekocht und dann ziehen gelassen. Dadurch werden sie gerade eben weich, sind aber noch schön stückig und kein bisschen zerkocht. Und das Aroma von Himbeer-Weißwein-Vanille-Sud könnt ihr euch sicher vorstellen... Traumhaft!

Die Quark- bzw. Topfenknödel verzichten im Originalrezept auf Grieß und Mehl, bei mir war die Masse allerdings auch nach über einer Stunde im Kühlschrank zu flüssig zum Formen. Vermutlich war mein Quark nicht genug abgetropft oder die Konsistenz von österreichischem Topfen ist doch noch mal eine andere... Daher habe ich vorsichtig mit etwas Grieß und Mehl nachgeholfen, was dem Geschmack der Knödel keinen Abbruch getan hat. Ich ergänze die Grieß- und Mehlmenge daher im Rezept für alle Fälle und ihr könnt selbst schauen, ob es notwendig ist - je nachdem, wie euer Knödelteig beschaffen ist. In jedem Fall war das Essen ein Gedicht!

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Rezepte
jeweils für 2-3 Personen

Rhabarberkompott
500g Rhabarber
1 Vanilleschote
1 Handvoll Himbeeren (frisch oder TK)
125 ml Riesling
100g Zucker

Rhabarber schälen, die Schalen nicht wegwerfen, sondern in einen Topf geben. Vanilleschote längs halbieren, Mark herauskratzen und zusammen mit den ausgekratzten Schotenhälften zu den Rhabarberschalen in den Topf geben. Himbeeren, Wein und Zucker ebenfalls zugeben. Alles verrühren und einmal aufkochen. Dann vom Herd ziehen und 10 Min. ziehen und abkühlen lassen.

Danach den Sud durch ein Sieb gießen und in einem Topf auffangen. Rhabarber in Stücke schneiden, in den Sud geben und darin einmal aufkochen lassen, dann sofort vom Herd ziehen und bei Zimmertemperatur abkühlen lassen.

Quark-Grießknödel

für die Knödel
25g weiche Butter
Prise Salz
Saft und abgeriebene Schale von 1 Zitrone
2 Eier
350g Quark
75g Weißbrotbrösel (geriebenes, entrindetes Weißbrot)
2 EL Puderzucker
evtl. 75g Weichweizengrieß
evtl. 30g Mehl

für die Brösel
1 EL Butter
ca. 100g Weißbrotbrösel (geriebenes, entrindetes Weißbrot)
Prise Zimt

Puderzucker zum Servieren

Butter mit Salz, Zitronenschale und -saft verrühren, Eier einzeln dazugeben und mit dem Mixer gut verrühren. Quark in ein mit Küchentüchern ausgelegtes Sieb geben, abtropfen lassen und gut ausdrücken. Dann zu den anderen Zutaten in die Schüssel geben, Weißbrotbrösel und Puderzucker ebenfalls zufügen und alles gut verrühren. Dann ca. 1 Stunde abgedeckt im Kühlschrank ruhen lassen.

Danach mit feuchten Händen aus dem Teig ca. golfballgroße Knödel formen. (Ist der Teig dafür zu Flüssig, nach und nach Grieß und Mehl hinzufügen.) In einem großen Topf Salzwasser aufkochen lassen. Sobald es kocht, die Hitze auf kleinste Stufe schalten und die Knödel erst zugeben, wenn das Wasser höchstens noch ganz leicht sprudelt. Es darf auf keinen Fall kochen, sonst zerfallen die Knödel! Knödel ca. 10 - 12 Min. offen ziehen lassen, dann herausnehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen.

Während die Knödel im Wasser ziehen, die Brösel vorbereiten. Dafür Butter in einer Pfanne zerlaufen lassen, Brösel zugeben und unter häufigem Rühren bei mittlerer Hitze goldbraun rösten. Vom Herd ziehen und mit Zimt würzen.

Knödel mit dem Kompott anrichten, mit Bröseln bestreuen und Puderzucker darüber stäuben. 

Quelle
leicht abgewandelt nach: Katharina Seiser, Meinrad Neunkirchner: Österreich vegetarisch

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