Pissaladière - Provenzalischer Zwiebelkuchen

Jedes Jahr freu ich mich total auf die Zeit, wenn es Federweißer und Zwiebelkuchen gibt - die Kombination aus beidem ist einfach zu lecker...! Klar, dass vor Kurzem mit der ersten Flasche Federweißer der Saison auch ein großes Netz Gemüsezwiebeln bei uns einzog :-) Bisher habe ich meinen Zwiebelkuchen immer ganz klassisch mit Speck, saurer Sahne und Kümmel gemacht, jetzt waren wir jedoch experimentierfreudiger und wollten was Neues probieren... Da kam das Rezept für den provenzalischen Zwiebelkuchen, die Pissaladière, aus dem Buch "Meine Sonnenküche" von Virginie Besancon gerade recht!


Der Boden ist hier ein Hefeteig mit Olivenöl und einem Pizzateig sehr ähnlich. Er wird dünn ausgerollt und wird wunderbar knusprig. Die Zwiebeln werden 45 Minuten lang mit Zucker, Honig und Safran gedünstet, so dass eine recht süßliche Zwiebelmarmelade entsteht, in die man sich wirklich reinlegen könnte :-) Belegt wurde unsere Pissaladière dann mit schwarzen Oliven, die es unserer Meinung nach jedoch nicht unbedingt gebraucht hätte - einige Kleckse Ziegenfrischkäse hätten wahrscheinlich einen besseren, leicht säuerlichen Kontrast zu der Zwiebelmarmelade gebildet. Sollte man unbedingt mal probieren! Und wer nicht unbedingt vegetarisch essen will, kann die Pissaladière natürlich auch ganz klassisch mit Sardellenfilets belegen.

Wir haben einen Teil des Zwiebelkuchens direkt warm aus dem Ofen gegessen, aber am nächsten Morgen entdeckt, dass er kalt noch mal ungleich besser schmeckt :-) Bei genauerer Lektüre des Rezepts hab ich dann auch gesehen, dass Virginie Besancon darauf hinweist, dass der Zwiebelkuchen lauwarm oder kalt gegessen werden sollte. Wo sie recht hat... ;o)

Rezept
für 3 Hungrige oder 6 als Vorspeise

Belag
einige Safranfäden
100 ml kochendes Wasser
1 kg Zwiebeln, geschält und in Ringe geschnitten
2 EL Olivenöl
1 EL Honig
1 EL Zucker
Salz, Pfeffer aus der Mühle
optional: schwarze Oliven, Sardellenfilets oder Ziegenfrischkäse

Teig
250g Mehl
110 ml Olivenöl
1 TL Trockenhefe
2 TL Salz
1 Prise frisch geriebene Muskatnuss

außerdem
Mehl zum Bearbeiten
Mehl und Fett für das Blech

Für den Belag die Safranfäden in kochendem Wasser einweichen. Die Zwiebeln in einer Pfanne mit dem Olivenöl bei mittlerer Hitze anschwitzen. Honig und Zucker zugeben und mit Salz und Pfeffer würzen. Zwiebeln etwa 40 Minuten dünsten, bis sie glasig sind. Nach etwa 30 Minuten den eingeweichten Safran samt dem Wasser unterrühren und die Masse einkochen lassen. Die Zwiebeln von der Herdplatte nehmen, wenn sie eine goldgelbe Farbe angenommen haben, aber noch schön saftig sind. Nach Geschmack noch etwas Salz und Pfeffer hinzufügen.

Während die Zwiebeln schmoren, den Backofen auf 225 Grad vorheizen. Für den Teig alle Zutaten mit 1/4 Liter Wasser in eine Schüssel geben und mit einem Holzlöffel verrühren, bis sie sich zu einer Kugel formen. Den Teig abdecken und an einem warmen Ort 15 Minuten gehen lassen.

Den Olivenölteig auf einer mit Mehl bestäubten Fläche ausrollenb und ein gefettetes, ebenfalls mit Mehl bestäubtes Backblech damit auslegen. (Bei mir war der Teig kaum zu handhaben, da er sehr klebrig war. Daher habe ich hier noch etwas mehr Mehl hinzugefügt und den Teig noch einmal durchgeknetet.) Den Teig einige Male mit einer Gabel einstechen und das Zwiebelgemisch darauf verteilen. Mit Oliven, Sardellen oder Ziegenfrischkäse-Klecksen nach Wunsch belegen und 20 Minuten im vorgeheizten Ofen backen, bis der Teig knusprig ist und die Zwiebeln durchgeschmort und goldbraun sind. Am besten lauwarm oder kalt essen :-)

Quelle
Virginie Besancon: Meine Sonnenküche

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