Ratatouille oder: Sommer komm zurück!

Jetzt war ich eine ganze Weile lang nicht mehr hier zuhause in meiner Küche und hatte auch über eine Woche lang keine Gelegenheit, selbst zu kochen. Während der Zeit ging ich einem recht eintönigen, aber gut bezahlten Ferienjob nach und verbrachte meine Tage damit, Kisten hin und her zu schleppen und mir währenddessen zu überlegen, was ich kochen würde, wenn ich erst mal wieder zurück in meinem kleinen Reich wäre und einen ganzen Abend hätte, um nur für mich zu kochen. Was kochen, was der Freund nicht mag (Kalbsleber mit Äpfeln, Zwiebeln und Kartoffelpüree!)? Ein süßes Hauptgericht (Marillenknödel!)? Was richtig Aufwendiges (selbst gemachte Ravioli!)?

Aber wie so oft änderten sich meine Essenspläne mal wieder kurzfristig...


Beim Einkaufen lachte mich mal wieder die sommerliche Gemüsepracht an. Ich wollte unbedingt was Gemüsiges kochen, was mit Knoblauch, mit frischen Kräutern. Was, das richtig schön wärmt (denn leider war vom Sommer an diesem Tag nicht viel zu spüren), sich aber trotzdem nach Sonne und Urlaub am Mittelmeer anfühlt. Kurzum: Ich musste dringend Ratatouille kochen!


Also wurden Kochbücher und -zeitschriften gewälzt, wobei ich in meinem Fundus zehn verschiedene Ratatouille-Rezepte entdeckte. Ich habe mich dann für das Rezept aus dem French Basics, einem meiner liebsten Kochbücher, entschieden. Dabei werden alle Gemüsesorten zunächst separat angebraten und anschließend dann im Ofen geschmort. Ich habe am Schluss noch etwas Tomatenmark zugegeben, weil mir der Tomatengeschmack zu schwach war. Ein leckeres Sommerrezept, das ich beim nächsten Mal wohl noch durch eine klein gehackte Chili und etwas (unfranzösischen) zerbröselten Feta aufpeppen würde.

Rezept
für zwei Personen als Hauptgericht, für vier Personen als Beilage

2 kleinere Zucchini (etwa 400g)
1 Aubergine (etwa 500g)
je 1 rote und 1 gelbe Paprika
400g Tomaten
2 Zwiebeln
4 Knoblauchzehen
je 2 Zweige Thymian, Rosmarin, Petersilie, Oregano und Estragon (letzteres habe ich nicht bekommen)
2 Lorbeerblätter
8-10 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
(Kirsten: zusätzlich etwa 2 EL Tomatenmark)

Das Gemüse waschen. Die Enden von Zucchini und Auberginen abschneiden. Zucchini in knapp 1 cm dicke Scheiben schneiden, evtl. noch mal halbieren. Auberbinen in knapp 1 cm dicke Scheiben schneiden, diese je nach Größe vierteln oder noch kleiner schneiden. Die Paprika vierteln, Kerne und Trennhäutchen entfernen, dann die Viertel in ca. 1 cm breite Streifen schneiden.

Wenn man mag, die Tomaten kreuzweise einschneiden, mit kochendem Wasser überbrühen und häuten. (Darauf habe ich verzichtet.) Stielansätze aus den Tomaten herausschneiden, Tomaten grob würfeln. Zwiebeln schälen, vierteln und in nicht zu feine Streifen schneiden. Knoblauch schälen und in möglichst feine Scheiben schneiden. Kräuter und Lorbeerblätter waschen, mit Küchengarn zusammenbinden.

Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. In einem Topf 2 EL Öl erhitzen. Zucchini in zwei Portionen hinein geben und leicht braun braten, aus dem Topf nehmen. Wieder 1 EL Öl erhitzen, Paprika in zwei Portionen anbraten, aus dem Topf nehmen. Jetzt nach und nach die Auberginen in 4 EL Öl anbraten (bei mir brauchte es etwas mehr), wieder aus dem Topf nehmen.

Das restliche Öl in den Topf geben, Zwiebeln, Knoblauch und Kräuter hinein geben und kurz andünsten. Alle Gemüse und die Tomaten zugeben, locker mischen, salzen und pfeffern. Deckel auflegen und das Gemüse im Ofen etwa 45 Minuten lang garen. Aus dem Ofen nehmen, abschmecken und evtl. 1-2 EL Tomatenmark zugeben.

Quelle
Cornelia Schinharl, Sebastian Dickhaut: French Basics

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